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Niemals Gewalt!

Niemals Gewalt!

Mit e. Vorw. v. Dunja Hayali | Astrid Lindgren

Hardcover
2017 Oetinger
Auflage: 4. Aufl.
80 Seiten; 165 mm x 75 mm; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7891-0789-4

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S. 9 Dunja Hayali: Vorwort
S. 17 Astrid Lindgren: Niemals Gewalt. Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1978
S. 39 Astrid Lindgren: Ich würde mir wünschen
S. 43 Silke Weitendorf: Nachwort
S. 70 Zeittafel


Besprechung
"Ein Buch, das in jeden Haushalt gehört." Dresdner Morgenpost am Sonntag, 16.04.2017

Langtext

In "Niemals Gewalt" teilt die weltbekannte Autorin Astrid Lindgren ihre tiefgründigen Überlegungen und Visionen für eine friedlichere Welt. Dieses Werk basiert auf ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1978 und erweitert sich zu einem kraftvollen Plädoyer gegen Gewalt. Lindgren, deren Geschichten Generationen von Kindern und Erwachsenen geprägt haben, zeigt sich hier von einer gesellschaftspolitisch engagierten Seite. Mit der Überzeugung, dass jeder Einzelne Verantwortung trägt, die Welt gewaltfrei zu gestalten, legt sie einen besonderen Fokus auf die Erziehung von Kindern. Ein Vorwort von Dunja Hayali bereichert diese Ausgabe und setzt Lindgrens Gedanken in den Kontext unserer heutigen Gesellschaft.

  • Astrid Lindgrens Appell für Frieden und Gewaltfreiheit ist eine zeitlose Botschaft, die heute genauso relevant wir zur Zeit ihrer Niederschrift ist und zu gesellschaftlichem Engagement inspiriert.
  • Als eine der bedeutendsten Kinderbuchautorinnen liefert Lindgren tiefgreifende Einblicke in die Macht der Erziehung und die Bedeutung von Vorbildern.
  • Kompakte und kraftvolle Lektüre: Auf wenigen Seiten entfaltet dieses Buch eine enorme Wirkung, regt zum Nachdenken an und motiviert zu positiven Veränderungen im eigenen Umfeld.

"Niemals Gewalt" ist ein unverzichtbares Buch für alle, die an die Möglichkeit einer besseren Welt glauben. Astrid Lindgren, deren Werke uns lehrten, mit Mut und Neugier durchs Leben zu gehen, ruft hier zu einem grundlegenden Umdenken auf. Die Rede, ergänzt durch persönliche Reflexionen und ein Nachwort von Silke Weitendorf, bietet einen intimen Einblick in Lindgrens Hoffnungen und Träume für die Zukunft. Sie argumentiert leidenschaftlich, dass der Schlüssel zu einem dauerhaften Weltfrieden in der gewaltfreien Erziehung liegt und dass wahre Stärke in der Güte und im Mitgefühl zu finden ist. Dieses Buch ist nicht nur eine Lektüre, sondern eine Bewegung, ein Wegweiser hin zu einer friedfertigen Gesellschaft. Es lädt uns ein, Teil einer Veränderung zu sein, die bei uns selbst beginnt.

Astrid Lindgren war für mich als Kind eine Heldin. Eher gesagt, ihre Figur »Madita« war für mich eine Heldin. Kaum eine Geschichte hat mich damals mehr beeindruckt als die kleine Episode, in der Maditas Klassenkameradin Mia, ein Kind aus schlechten sozialen Verhältnissen, vom Direktor mit dem Rohrstock verprügelt wird und Madita verzweifelt versucht, ihn aufzuhalten. Dass es ganz und gar falsch ist, Kinder zu schlagen, war mir in dem Moment genauso glühend bewusst wie Madita, und genauso wie sie war ich wild empört. Doch Madita ist nicht nur ein Mädchen mit großem Gerechtigkeitssinn. Die fast Siebenjährige ist auch ein Kind mit vielen verrückten Einfällen im Kopf.
So springt Madita beispielsweise mit einem Regenschirm vom Dach, da sie gehört hat, dass man mit einem »Schirm« aus einem Flugzeug springen und auf diese Art fliegen kann.

Als Kind haben die Geschichten von Madita mir das Gefühl gegeben, dass alles möglich ist. Dass wir träumen dürfen, dass wir scheitern dürfen. Dass wir aber auch immer wieder behütet aufgefangen werden. Durch unsere Familien, durch Freunde und, ja, manchmal sogar auch durch Tiere. Vielleicht hat mich dieses Buch aber auch immer an mich selbst erinnert, weil Maditas Vater sie in vielem ermuntert hat - so wie meiner mich auch. Vor allen Dingen dazu, offen zu sein, auf andere zuzugehen. Egal, wo jemand herkommt oder aus welchen Verhältnissen er stammt.

Die Botschaften, die Astrid Lindgren in ihren Kinderbüchern immer wieder spielerisch untergebracht hat, habe ich als Kind natürlich nicht so klar verstanden, und doch haben sie sich verhaftet. Sicher nicht nur bei mir, sondern bei vielen, die ihre Bücher inhaliert haben. Das ist das große Verdienst einer tollen Kinderbuchautorin, die dann doch so viel mehr war. Aber das wurde mir erst vor
ein paar Jahren bewusst, als ich Niemals Gewalt zum ersten Mal las.

[...]
Wir müssen endlich das, was wir versprechen, auch einhalten.

Carolin Emcke, die Friedenspreisträgerin des Jahres 2016, hat gesagt: »Menschenrechte sind voraussetzungslos. Sie können und müssen nicht verdient werden.« Und ich möchte dem hinzufügen: Kinderrechte erst recht nicht.

Astrid Lindgren hat diese Aussage stets gelebt. Ihre schon 1969 formulierte Forderung »Gebt Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe« ist heute vielleicht aktueller denn je und findet mit der Friedenspreisrede ihren beeindruckenden Höhepunkt. Für ihr entschiedenes Eintreten für die Rechte der Kinder gebührt dieser großartigen Schriftstellerin unser ganzer Respekt und Dank. An uns ist es, ihren Appell lebendig zu halten und weiterzutragen.



Astrid Lindgren (1907 - 2002) hat so unvergessliche Figuren wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga geschaffen. Sie wurde u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Anna-Liese Kornitzky (*1909; 2000) war eine deutsche Übersetzerin schwedisch- und englischsprachiger Literatur. Sie wurde vor allem durch ihre Übersetzungen von 20 Astrid-Lindgren-Büchern bekannt.

Andrea Pieper ist ausgebildete Mediengestalterin und studierte Kommunikationsdesign in Kiel, wo sie 2009 ihr Diplom machte. Sie war einige Jahre bei der Verlagsgruppe Oetinger in verschiedensten Bereichen tätig. Heute arbeitet sie als freie Art Direktorin und Illustratorin.