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Meine Kuh will auch Spaß haben

Meine Kuh will auch Spaß haben

Ein Plädoyer gegen Massentierhaltung | Astrid Lindgren; Kristina Forslund

Hardcover
2018 Oetinger
128 Seiten; 210 mm x 137 mm; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-7891-0902-7

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Besprechung
"Tolles Buch - müsste Pflichtlektüre in Schulen werden!" glitzerhuhn.wordpress.com, 21.03.2018

Langtext

In "Meine Kuh will auch Spaß haben" verleiht Astrid Lindgren ihrer tiefen Besorgnis über das Wohlergehen von Tieren in der Massentierhaltung Ausdruck und ruft zu einem dringend notwendigen Umdenken auf. Durch eine Sammlung ihrer Artikel, die zwischen 1985 und 1989 veröffentlicht wurden, beleuchtet Lindgren zusammen mit Kristina Forslund, Dozentin an der Tierärztlichen Hochschule Stockholm, die damals herrschenden katastrophalen Bedingungen in der schwedischen Viehzucht. Mit einer Mischung aus persönlicher Empörung und fundierten Argumenten fordert Lindgren die schwedische Politik auf, das Tierschutzgesetz zu reformieren, um den Tieren ein Recht auf eine natürlichere und leidensfreie Existenz zu gewähren. Ihr Engagement trug maßgeblich dazu bei, dass Ende der 1980er Jahre tatsächlich gesetzliche Änderungen in Schweden durchgesetzt wurden.

Das Buch dokumentiert nicht nur Lindgrens Artikel, sondern bietet auch aktuelle Kommentare von Forslund, die die Entwicklungen im Tierschutz seit der Erstveröffentlichung der Texte beleuchten. Leserinnen und Leser erhalten Einblick in eine Zeit, in der der Begriff "Produktionseinheiten" anstelle von "Kühen, Kälbern und Schweinen" in die landwirtschaftliche Terminologie Einzug hielt, und erfahren, wie diese Einstellung das Verhältnis der Menschen zu den Tieren grundlegend und zum Negativen veränderte. Lindgrens Texte, geprägt von ihrer unverkennbaren Empathie und ihrem literarischen Talent, machen "Meine Kuh will auch Spaß haben" zu einem bewegenden und nachdenklich stimmenden Leseerlebnis.

  • Starkes Plädoyer für Tierschutz: Lindgrens leidenschaftliches Eintreten für eine humane Behandlung von Tieren ist heute so relevant wie damals.
  • Historische Bedeutung: Zeigt den erfolgreichen Einfluss von Lindgrens Arbeit auf die Gesetzgebung und das Bewusstsein für Tierrechte.
  • Einblick in Lindgrens Engagement: Bietet eine andere Perspektive auf die berühmte Autorin, die sich intensiv mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzte.
  • Aktualität des Themas: Das Buch verdeutlicht, dass die Diskussion um Tierwohl und Massentierhaltung weiterhin von großer Wichtigkeit ist.
  • Ergänzt durch Expertenkommentare: Forslunds aktuelle Einschätzungen bieten wertvolle Einblicke in die Entwicklungen im Tierschutz.
  • Inspirierend und aufklärend: Motiviert Leser dazu, sich kritisch mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen.
  • Hochwertige Aufmachung: Ansprechend gestaltet, eignet sich das Buch auch hervorragend als Geschenk für Tierliebhaber und Fans von Astrid Lindgren.
  • Bildungspotential: Ideal für Schulen und Bildungseinrichtungen, um Themen wie Ethik, Tierrechte und Nachhaltigkeit zu behandeln.


Dieses Büchlein widmen wir all den schwedischen Bauern, die unbeirrt und treu an ihrer Scholle festgehalten haben, trotz ständiger Plackerei, trotz schlechter Gewinnerzielung und trotz aller Bocksprünge der Landwirtschaftspolitik dieses Landes, nach der sich die Bauern selbst dann zu richten hatten, wenn die jeweiligen Verordnungen töricht waren.

Töricht war beispielsweise der Regierungserlass aus dem Jahr 1967. Damals beschloss man, die Tierhaltung in Schweden zu industrialisieren, in großem Stil zu betreiben und gewinnbringender zu machen. Durch eine ausgeklügelte Kreditpolitik sollten die Bauern in die Lage versetzt werden, Tierfabriken zu bauen, um ihren Tierbestand in diesen Fabriken entsprechend vergrößern zu können. Man brauche weit mehr Kühe, Kälber und Schweine, das heißt, von Kühen, Kälbern und Schweinen war nicht länger die Rede, sondern von »Produktionseinheiten«, ein vornehmer Name, der damals das Licht der Welt erblickte. Zur Zeit der bäuerlichen Kleinbetriebe bestand seit eh 6 7 und je ein nahes und freundschaftliches Verhältnis zu den Haustieren. Das änderte sich gründlich. All diese vielen Produktionseinheiten wurden für den Besitzer recht anonym, und häufig hatte man nicht einmal die Zeit oder die Möglichkeit, kranke Tiere von gesunden zu unterscheiden. Um sicherzugehen, begann man, ganze Viehbestände, gleichgültig, ob es sich um kranke oder gesunde Tiere handelte, mit Antibiotika vollzustopfen. Allmählich veränderte sich die Tierhaltung radikal. Vielen Tieren erging es schlecht, im Leben und sogar im Tod, den man ihnen in den riesigen Schlachthäusern bescherte. Unter diesen neuen Bedingungen in Schweden ein Haustier zu sein, war alles andere als angenehm, es war schwer.

»Meine Kuh will auch Spaß haben«, sagte einmal ein kleiner småländischer Bauernjunge durchaus verständig. Dass unsere Haustiere auch Spaß haben sollen, ist wohl zu viel verlangt, aber auf ein anständiges Leben ohne unnötiges Leiden sollten sie während ihres kurzen Daseins auf Erden ein Recht haben. Und Gott sei Dank sind die meisten schwedischen Bauern auch dieser Meinung.

Astrid Lindgren
Kristina Forslund



Astrid Lindgren (1907 - 2002) hat so unvergessliche Figuren wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga geschaffen. Sie wurde u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Kristina Forslund wurde 1948 in Motala/Schweden geboren. Ab 1974 arbeitete sie als Tierärztin. Darüber hinaus forschte und lehrte sie an der Königlichen Tierärztlichen Hochschule sowie an der Schwedischen Landwirtschaftsuniversität mit Schwerpunkt Wiederkäuer. Kristina Forslund ist verheiratet, hat vier Kinder, fünf Enkel und eine Vielzahl von Haustieren und lebt heute in der Nähe von Uppsala in Mittelschweden.

Anna-Liese Kornitzky (*1909; 2000) war eine deutsche Übersetzerin schwedisch- und englischsprachiger Literatur. Sie wurde vor allem durch ihre Übersetzungen von 20 Astrid-Lindgren-Büchern bekannt.

Andrea Pieper ist ausgebildete Mediengestalterin und studierte Kommunikationsdesign in Kiel, wo sie 2009 ihr Diplom machte. Sie war einige Jahre bei der Verlagsgruppe Oetinger in verschiedensten Bereichen tätig. Heute arbeitet sie als freie Art Direktorin und Illustratorin.