Buchhandlung Neugebauer

Rezensionen

All die Jahre
 

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Eine berührende 'Geschichte

Inhalt:

Nora Flynn ist 21, als sie mit ihrer jüngeren Schwester aus Irland nach Amerika auswandert, um ihrem Verlobten zu folgen und Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger, und Nora trifft eine folgenschwere Entscheidung. Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder: John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen bereitet und trotzdem ihr Liebling ist. Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt – und sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer verändert hat.

Meine Meinung:

Auf den ersten paar Seiten hatte ich doch so meine Schwierigkeiten in den Roman hinein zu finden. Danach konnte ich dieses Buch kaum noch aus der Hand legen.
Diese Geschichte handelt von einer Familie, in der Schweigen und Verdrängen ganz groß geschrieben wird. Zwei Schwestern, die von Irland nach Amerika reisten um dort das Glück zu finden. Jede Figur hat ihre Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen. Die Charaktere sind alle sehr schön beschrieben, realistisch, menschlich und detailliert. Die Entwicklung der einzelnen Personen lässt sich super nachvollziehen und beobachten. Der tiefgründige Erzählstil lässt einen dabei tief in die Story eintauchen und alles hautnah miterleben.
Man durchläuft hier ein auf und ab der Gefühle. An manchen Stellen ist man emotional berührt, an anderen total aufgewühlt und bei einigen kann man wiederum nur mit dem Kopf schütteln.
Viele spannende und aktuelle Themen hat die Autorin geschickt in die Geschichte eingebunden, darunter zum Beispiel, Homosexualität, Glaube, eine junge Mutterschaft und Alkoholismus.
Sehr interessant fand ich die Zeitsprünge. Ein Teil der Kapitel spielt 2009 und ein anderer beginnt 1957 und arbeitet die Vergangenheit auf. Auch sehr gelungen fand ich, das aus Sicht beider Schwestern erzählt wird. So fällt es einem noch leichter, sich in die jeweilige Person hineinzuversetzen und man bekommt noch tiefere Einblicke in ihr Seelenleben.
Der Schreibsil ist auch sehr angenehm zu lesen.
Das Cover gefällt mir persöhnlich eher weniger, aber es kommt mir auch mehr auf den Inhalt an, und der stimmt hier absolut. J. Courtney Sullivan ist es hier gelungen mich absolut zu fesseln. Eine tolle Geschichte über zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Immer wieder stellt man sich Fragen und fiebert der Antwort in den nächsten Kapiteln regelrecht entgegen.
Einige Fragen bleiben offen, was der Story aber keinen Abbruch tut. Es passt einfach zu den Schwestern und deren Geschichte. Ein wirklich sehr berührender und emotional aufwühlender Roman, über Schweigen und Verdrängen, Liebe und Zusammenhalt.

Fazit:

Ein Buch das man nicht verpassen sollte. Hier kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben.

Michaela Maczejka


All die Jahre

Zwei junge Frauen - Nora Flynn und ihre Schwester Theresa wandern in den 1950er Jahren von einem irischen Dorf nach Boston aus. Nora reist ihrem Verlobten nach und nimmt die jüngere Schwester mit, um ihr eine ordentliche Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger und Nora trifft eine Entscheidung, die das Leben der Schwestern von Grund auf verändern und ein Leben lang begleiten wird. Die Geschichte endet 50 Jahre später und führt die beiden Schwestern nach Jahrzehnten der Trennung und des Schweigens wieder zusammen. Der Autorin von "Sommer in Maine" ist wieder einen wunderschöner Familienroman gelungen - die richtige Lektüre für ein Wochenende auf der Couch!

gaby2707


Familiengeheimnisse

Nora Flynn ist 21 als sie 1957 zusammen mit ihre 17-jährigen Schwester Theresa, für die sie nach dem frühen Tod der Mutter die Fürsorge übernommen hat, die weite Überfahrt von ihrer irischen Heimat nach Bosten zu ihrem Verlobten Charlie Rafferty angeht. Im gelobten Amerika soll sich für die beiden Mädchen das ärmliche Leben zum Besseren wenden. Doch Theresa, die eigentlich Lehrerin werden wollte, wird von einem verheirateten Mann schwanger. Das Leben ändert sich nun nicht nur für Theresa, sondern auch für Nora, die den neugeborenen Patrick für ihr eigenes Kind ausgibt und ihn zusammen mit ihren eigenen 3 Kindern großzieht. Theresa vergräbt sich hinter den Mauern der Abtei der Unbefleckten Empfängnis und wird Nonne. Der Kontakt der Schwestern bricht irgendwann gänzlich ab und eine Zeit des Schweigens beginnt.
50 Jahre später, 2009, stirbt Patrick bei einem Verkehrsunfall. Bringt dieses traurige Ereignis die Schwestern wieder näher zueinander?

J. Courtney Sullivan ist eine Meisterin der leisen Töne. Sehr sensibel beschreibt sie die Gedanken und Sorgen der beiden Frauen, in der Gegenwart und auch in der Vergangenheit. Ich lerne die Beiden so intensiv kennen, kann zum Schluss verstehen, warum sie gehandelt haben, wie sie es getan haben. Von Noras Seite immer nur auf das Wohl der Anderen bedacht. Theresa, erst kleine Egoistin, die sich dann ganz dem Leben für Gott zuwendet und endlich ihren Frieden findet. Ich kenne ihre kleinen Geheimnisse und kann nachvollziehen, wie sich die Distanz für die Beiden immer mehr aufgebaut hat. Aus der einistigen innigen Verbundenheit baut vorallem Nora eine Mauer um sich abzugrenzen. In Noras Familie wird Theresa totgeschwiegen. Es gibt sie einfach nicht. Und für Noras Kinder ist es wie ein Schock, dass es plötzlich eine Schwester ihrer Mutter gibt.
Auch die anderen Personen der Geschichte haben so verschiedene und vielschichtige Charaktäre, die sich leicht einprägen lassen und das Familienbild komplettieren. Jeder hat so seine kleinen Geheimnisse, die hier langsam ans Licht kommen und die die Familie so menschlich und authentisch machen.

Ein sehr gefühvoller, sensibler und teilweise ergreifender Familienroman, der all die Jahre aus Vergangenheit und Gegenwart gekonnt zusammenführt. Da das Ende relativ offen bleibt, kann sich jeder seine Geschichte selbst zuende spinnen.

Ein tolles Buch für alle, die "geheimnisvolle" Familiengeschichten mögen.

Barbara Kumpitsch


All die Jahre

Nimm zwei Schwestern, lass sie ein Geheimnis teilen und fertig ist der perfekte Familienroman! Und wenn sie seit Jahrzehnten nicht mehr miteinander reden, kann es nur spannend werden! Wer Lesefutter sucht, wer eintauchen möchte in ein Amerika der 50ger Jahre, wer starke und kluge Persönlichkeiten kennenlernen möchte, der wird mit „All die Jahre“ glücklich werden. J. Courtney Sullivan ist die neue Anne Tyler! Ihre Stärke ist es, ein rundherum perfekt aufgebautes Buch zu erschaffen, das sich mit jedem Kapitel steigert. Das versöhnliche Ende macht Hoffnung auf ein Leben, indem Fehler wiedergutgemacht werden können!

begine


Familiengeschichte

All die Jahre ist ein neuer Familienroman aus der Feder von J. Courtney Sullivan.
Die Autorin hat gut recherchiert, um alles detailgenau zu erzählen.
Mit kurzen prägnanten Sätzen erfährt der Leser einiges von der Familie Rafferty. Nora Flynn und ihre Schwester Theresa verlassen Irland, um zu Noras Verlobten Charly Rafferty nach New York zu fahren. Interessant wie in den 50er Jahren der Anfang dort vor sich geht. Charly hat schon viele Verwandte in New York, das vereinfacht einiges. Theresa ist ein lebenslustiges junges Mädchen. Nora ist viel ruhiger und unsicherer. Wir erfahren, wie es dazu kommt, das Theresa im Kloster landet. Und wie Charly es endlich schafft, das Nora ihn heiratet. Die Kinder Patrick, John, Bridget und Brian werden erwachsen. Die Autorin zeichnet mit Nora ein besonderes schwieriges Frauenbild. Flugs vergeht die Zeit. Der 50jährige Patrick verunglückt und stirbt. Bei der Trauerfeier erfahren wir und die Geschwister, sehr viel neues über die Familie.
Dieses Buch ist ein einzigartiger Familienroman mit vielen Geheimnissen und Ängsten. Er liest sich nicht leicht, sondern verlangt viel Aufmerksamkeit, aber es lohnt sich.