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Johannes Paul II.

Johannes Paul II.

Der Papst, der aus dem Osten kam. Eine Biographie | Matthias Drobinski; Thomas Urban

Hardcover
2020 Beck
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten; mit 25 Abbildungen; 221 mm x 145 mm
ISBN: 978-3-406-74936-0

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Vorwort
1. Non sum dignus
Helden des Fußballs und der Romantik
Jüdische Freundinnen und Freunde

2. Deutscher Terror und Leben im Untergrund
Zwangsarbeit, Askese und Meditation
Vom verbotenen Theater zum verbotenen Priesterseminar

3. Suche nach Nischen im Stalinismus
Römische Studien und Begegnungen
Kulturkampf an der Weichsel
Kaplan für Bauern und Studenten
Non possumus!
Christlicher Personalismus vs. absoluter Personalismus

4. Jüngster Bischof der Volksrepublik Polen
Wonne, Liebe und Verantwortung
Fleißiger Netzwerker auf dem Konzil
Triumph mit Freude und Hoffnung

5. Ein unbequemer Gegner für die Parteiideologen
Der Irrtum des kommunistischen Chefideologen
Stichwortgeber für «Humanae vitae»
Brot und Recht auf Freiheit
Große Auftritte bei Reisen in den Westen

6. Habemus papam
Überraschende Wahl des Außenseiters
Weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle
Alarm in den Parteizentralen in Warschau und Moskau

7. Frischer Wind in der Kurie
Ein eigenes Machtzentrum im Vatikan
Dialog der Kirchen und Religionen
Charisma und spontane Begegnungen

8. Triumph in der Heimat, Skepsis bei den Nachbarn
Bestürzung und Unmut in der Parteiführung
Papstbilder auf der Lenin-Werft
Erste Konflikte mit den Deutschen
Maßregelung der Niederländer und Jesuiten

9. Schüsse auf dem Petersplatz
Die drei Geheimnisse von Fátima
Gescheiterter Prozess um die «bulgarische Spur»
Gesäuberte Archive und falsche Gerüchte

10. Krieg der Kommunisten gegen das eigene Volk .
Spitzel und Spione im Herzen der Kirche
«Auf den Knien vor dem Papst rutschen»

11. Rigider Kurs nach innen, Dialog nach außen
Die Aufwertung des Opus Dei und der Legionäre Christi
Streit um die Befreiungstheologie
Konfrontation mit den Sandinisten
Ein revolutionäres Treffen in Assisi
Begeisterung bei der Jugend, Skepsis bei den Frauen
Reform der Kurie und Bruch mit den Traditionalisten
Ein Kardinal für Köln

12. Das Ende des Ostblocks
Werben für ein «neues Europa»
Ärger und Enttäuschung über die polnischen Landsleute
Vergebliche Einsätze für Frieden

13. Positionsbestimmung in der globalisierten Welt
Kritik am Kapitalismus und am moralischen Relativismus
Warnungen vor einer «Kultur des Todes»
Aufruf zur Ökumene, Dialog mit den Juden
Gemeinsam mit Postkommunisten für Europa
Spannungen mit dem Dritten Rom
Ein neues Bild Martin Luthers

14. Sorgen im neuen Jahrtausend
Vom Garten Gethsemane zur Grabeskirche
Ungehörte Warnungen vor Krieg in Nahost
Skandale um die sexuelle Gewalt
Unterstützung für die Europäische Union

15. Santo subito!
Am Ende des Lebenswegs
Die große Pilgerfahrt
Jubel in Polen über den deutschen Nachfolger

Nachwort

Anhang
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Personenregister


Langtext
Johannes Paul II. (1920 - 2005) war ein Jahrhundertpapst. Er begeisterte die Massen, und seine Besuche in Polen zeigten den Menschen im Ostblock: Es gibt eine Kraft, die stärker ist als der kommunistische Staatsapparat. Doch so sehr Karol Wojtyla in seiner Heimat stets die Reformer in der Kirche unterstützt hatte - als Papst regierte er selbst autoritär, beschnitt die Unabhängigkeit der Ortskirchen und maßregelte Theologen. Matthias Drobinski und Thomas Urban erzählen keine Heiligengeschichte, sondern porträtieren eine faszinierende Persönlichkeit, die Revolutionär und Reaktionär in Einem war.

Unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Terrorregimes entschied sich Karol Wojtyla für das Priestertum. Er entwickelte eine Theologie, die von der Freiheit und Würde des Menschen ausgeht, der über sich und seine materielle Existenz hinausstrebt. Er half durch sein Auftreten gegen den Kommunismus, den Eisernen Vorhang einzureißen, aber unerbittlich kritisierte er auch den Materialismus des Westens. In einem mutigen Schritt hat er als Papst um Vergebung gebeten für die Schuld der Vergangenheit. Doch mit seinem Festhalten an einer rigiden Sexualmoral, dem Nein zur Frauenordination und der Verkennung des Missbrauchsskandals hinterließ Johannes Paul II. seiner Kirche ein schweres Erbe.

Matthias Drobinski ist seit 1997 in der "Süddeutschen Zeitung" zuständig für Kirchen und Religionsgemeinschaften. Als Journalist begleitete er die Amtszeiten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nun berichtet er über Papst Franziskus.

Thomas Urban war als Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" von 1988 bis 2012 Zeitzeuge der großen Umwälzungen in Osteuropa.