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Rezensionen

DUNKEL
 

Verena Gruber




Ragnar Jonasson hat sich mit seiner Hulda-Trilogie einem ambitionierten Projekt verschrieben, erzählt Band 1 „Dunkel“ doch eigentlich den Schlussakt. Als Leser:innen lernen wir Kommissarin Hulda erst kurz vor ihrem Ruhestand kennen und sie möchte noch diesen einen letzten Fall lösen.
Sehr atmosphärisch und packend erzählt der Autor von Hulda und ihren Bemühungen die Wahrheit herauszufinden.
Abgesehen von diesem letzten Fall gab es noch zwei andere sehr prägende Ermittlungen in ihrem Leben, die in Band 2 „Insel“ und 3 „Nebel“ erzählt werden. Nach der Lektüre vom ersten Teil kennen wir vielleicht das Ende, aber spannend ist doch auch immer der Weg dorthin - absolute Empfehlung für alle Bände!

chipie2909


Noch lange kein altes Eisen...

Der isländische Thriller „Dunkel“ hatte durch das schwarz-weiß gehaltene Cover sofort meine Aufmerksamkeit. Und natürlich hat auch schon allein der Titel meine Neugier geweckt. Und als auch der Klappentext mehr als interessant klang, beschloss ich, dieses Werk schnellstmöglich zu lesen. Doch um was geht es denn eigentlich in dem Buch des isländischen Autors Ragnar Jónasson?

Die Polizistin Hulda Hermannsdóttir trifft es hart, als ihr Vorgesetzter Magnus beschließt, sie schon vorzeitig in den Ruhestand zu schicken. Ein jüngerer Kollege soll ihren Platz einnehmen. Zumindest gewährt ihr Magnus noch eine Frist von zwei Wochen. Ihre aktuellen Fälle wurden schon an andere Polizisten verteilt, so blieb ihr nur noch übrig, an einem alten ungelösten Fall zu arbeiten. Sie nimmt sich den Tod einer jungen Russin vor, der ein gutes Jahr zuvor geschah und schon schnell wird klar, dass bei der Ermittlung bei weitem nicht alles ans Licht kam…

Mein Eindruck vom Buch:
Endlich mal ein Buch, in dem die Protagonistin nicht blutjung ist! Mit Hulda hat der Autor eine Figur erschaffen, auf die bestimmt schon viele Thriller-Fans gewartet haben. Hier trifft der Leser auf die 64-jährige Hulda, die kurz vor ihrer Pension steht und man wird mit all ihren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen vertraut. Hulda ist herrlich authentisch dargestellt und ich fand es schön, wie facettenreich Ragnar Jónasson diese Figur zeichnet. Ihrem Charakter haftet etwas melancholisches an und ich mochte sie ab der ersten Zeile. Ihre Zerrissenheit, als ihr klar wurde, dass ihr Chef sie ohne Rücksicht von ihrer Tätigkeit als Polizistin schnellstens entbinden will, war deutlich zu spüren und lässt den Leser richtig mitfühlen. Und es wird auch schnell klar, dass man hier eine taffe Frau, die schon einiges in ihrem Leben durchgemacht hat, ein kleines Stückchen begleiten darf. Die meisten Kapitel sind kurz und knackig, genauso wie ich es mag. Immer wieder sind Abschnitte eingestreut, in der es um eine alleinerziehende Mutter geht. Nur Stück für Stück erfährt man mehr von ihr und der Leser wird extrem auf die Folter gespannt! Welche Rolle spielt diese Frau in dem aktuellen Fall? Gibt es überhaupt eine Verbindung? Meiner Meinung nach sind Thriller aus dem hohen Norden meist eher „leise“ geschrieben. Actionreiche Verfolgungsjagden sind nur selten - diese Thriller bestechen durch eine Fesselung, die sich ruhig und langsam aufbaut und stetig vorhanden ist. So auch hier. Man erfährt viel über das Privatleben Huldas, dies tut aber der Spannung keinen Abbruch. Im Gegenteil, durch das näher Kennenlernen der Protagonistin taucht man noch viel tiefer in die Geschichte ein.

Fazit:
Ein Sternchen Abzug gibt es, weil es mich nicht vollkommen packen konnte. Nicht so, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dennoch ist der Auftakt dieser Trilogie um die isländische Polizistin Hulda absolut empfehlenswert und ich freue mich schon auf den zweiten Teil mit dem Titel „Insel“.

Nele33


So ganz anders

Das Ende als Anfang- was für eine kuriose Idee dachte ich-ob dies wohl funktioniert? Oh ja, es hat funktioniert.

Hulda, 64 Jahre alt und Kommissarin wird von jetzt auf gleich aussortiert-14 Tage die ihr bleiben, bevor sie ihr Büro räumen muss. 14 Tage, in denen sie sich mit einem cold case befassen darf um nicht völlig unbeschäftigt zu sein.
Es kann ja nicht anders kommen, sie ermittelt und trifft auf Ungereimtheiten.

Für einen Thriller zu wenig und für einen Krimi zuviel Spannung, aber ganz typisch islandisch geschrieben. Langsam, ruhig , beschreibend aber eben auch spannend und immer etwas dunkel- wie der Titel schon sagt.

Ich mag Hulda, sie ist etwas spezielle, nicht gerade ein Empathie Träger mit ihrer doch leicht negativen und depressiven aber auch sehr direkten Art.

Mich hat "Dunkel" mit Hulda gut unterhalten und ich werde mit Sicherheit auch die zwei folgenden Bände lesen.

yesterday


Eine ungewöhnliche Idee mit speziellem Ausgang

Eine erfrischende Idee liegt diesem Island-Thriller (wobei es für mich über weite Strecken ein Krimi ist) zugrunde: Er ist der Beginn einer Trilogie, die rückwärts erzählt wird. Von Band zu Band geht es also weiter in die Vergangenheit unserer Ermittlerin Hulda.

In “Dunkel” steht sie kurz vor ihrer Pensionierung und kämpft darum, diese möglichst lange hinauszuzögern. Der Vorgesetzte hätte sie gerne sofort los und mit den Kollegen war sie als einzige Frau nie besonders eng verbunden. Also schnappt sie sich für ihren letzten Fall einen cold case und entdeckt so allerlei Ungereimtheiten.

Der Leser kann ihr bei den Ermittlungen über die Schulter blicken, aber erfährt auch vieles über ihr Innerstes und ihre Vergangenheit. Mal ist Hulda sehr hart (auch zu sich selbst) und dann zeigt sie plötzlich eine sehr menschliche, weiche Seite.

Sie bringt sich auch selbst in Probleme und in Gefahr - was der Leser erkennt, sie selbst aber nicht. Hulda polarisiert als Charakter sicher. Die einen werden sie als nervige, langweilige “alte Schachtel” mit Komplexen sehen, die anderen werden auf eine positive Art mit ihr mitleiden. Und dafür muss man nicht über 60 sein.

So speziell die Grundidee der Trilogie ist, sie eröffnet Auto Ragnar Jónasson natürlich weit mehr Möglichkeiten als das in einem “üblichen” Thriller/Krimi der Fall wäre oder gar in einem Teil 1 von 3, wenn sie aufeinander chronologisch aufbauen. Und daher gibt es noch eine Überraschung ganz zum Schluss…

TanyBee


Interessantes Konzept

Hulda Hermannsdóttir arbeitet als Kommissarin in Reykjavik. Sie steht kurz vor der Pensionierung und soll nun sogar noch früher in den Ruhestand gehen. Zwei Wochen Gnadenfrist konnte sie heraushandeln und sie sucht sich dafür einen Fall aus, der eigentlich schon längst du den Akten gelegt wurde. Ein Jahr zuvor wurde die Leiche einer Asylbewerberin gefunden, Elena, aber der Fall wurde als Selbstmord abgetan.

Nicht nur die Ermittlungsarbeit steht hier im Vordergrund, wir erfahren auch viel über Hulda und ihr Leben. Ihre Vergangenheit und ihre Pläne für die Zukunft. Ihre eigenen Erfahrungen beeinflussen auch ihre Polizeiarbeit. Allerdings finde ich, dass lange keine richtige Spannung aufkommt. Der Roman ist gut zu lesen, man ist schnell durch. Richtig spannend wird es aber erst im letzten Viertel. Dann kommen aber noch einige Paukenschläge!

Die Reihe ist auf drei Bände angelegt, die rückwärts erzählt werden, das heißt die anderen Fälle spielen früher in Huldas Leben (sie wurden in diesem Buch auch schon kurz erwähnt). Ich kann mir vorstellen, dass die Gesamtkomposition interessant ist und die Reihe dadurch gewinnt. Das Ende hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Das Ende ist heftig, mutig und unerwartet. Das hat vieles rausgerissen. Und mit dem Wissen um dieses Ende liest man die anderen beiden Bände sicher mit anderen Augen.

Vorne auf dem Buch klebt ein Aufkleber mit der Aufschrift "ausgezeichnet als einer der besten 100 Krimis und Thriller seit 1945". Ich glaube nicht, dass der Verlag sich damit einen Gefallen getan hat, dadurch werden die Erwartungen zu hoch. Meiner Meinung nach ist es ein solider Krimi, der sich schnell liest. Im Vergleich mit anderen Krimis sehe ich ihn aber eher im Mittelfeld. Vielleicht werden die beiden Folgebände noch ein bisschen spannender.

Jules118


Überzeugend

Hulda Hermannsdóttir wird frühzeitig in den Ruhestand versetzt. Sie ist dagegen und verschafft sich einen letzten Fall, den sie bearbeiten kann.
Sie sucht sich einen sogenannten Cold Case aus, der sie nicht loslässt. Der Fall wurde von einem anderen Kollegen bearbeitet und schon bald merkt sie, dass hier schlampig gearbeitet wurde.
Ich bin ein großer Fan von nordischen Krimis und musste diesen deswegen unbedingt lesen. Die Kommissarin ist engagiert und beißt sich in den Fall. Sie möchte unbedingt wissen, was der jungen Frau passiert ist.
Auch wenn jeder versucht sie aufzuhalten, sie gibt nicht auf.
Das Buch ist von Anfang an spannend und man möchte es kaum noch aus der Hand legen. Mit der Auflösung habe ich so nicht gerechnet, was ich aber sehr gut fand.
Ich freue mich auf die nächsten Bücher.

April1985


Schockierender Thriller, der beginnt wo andere enden

Dunkel
von Ragnar Jonasson
⭐⭐⭐⭐⭐/5 Sternen



Rezension

[Werbung] Dunkel ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie rund um Kommissarin Hulda Hermannsdottir. Warum ich so begeistert bin, könnt ihr in meiner Rezension lesen.

Das erwartet euch

Hulda Hermannsdottir, Kommissarin der Polizei Reykjavik, steht kurz vor ihrer Pensionierung. In den wenigen Tagen, die ihr noch im aktiven Polizeidienst bleiben, ermittelt Hulda im Fall der russischen Asylbewerberin Elena, deren Tod von einem Kollegen als Selbstmord eingestuft wurde. Hulda kann dies nicht glauben und fördert recht schnell neue Informationen zu Tage, die die Geschehnisse von vor einem Jahr in ein ganz neues Licht rücken.

Meine Meinung

zum Cover

Das Schwarz-Weiß-Cover ist sehr minimalistisch gehalten und strahlt die typische nordländische Kühle aus. Ich finde es sehr gut gelungen.

zum Schreibstil

Der isländische Autor Ragnar Jonasson hat mich mit seinen ruhigen Stil sofort überzeugt. Er schreibt in sehr einfachen und kurzen Sätzen. Auch die Kapitel sind recht kurz gehalten, was bei mir den Drang ausgelöst hat, fortwährend weiterlesen zu müssen. Der Autor hat mit jedem Kapitelende die Spannung so hoch geschraubt, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Tatsächlich habe ich für die 365 Seiten auch nur 1 1/2 Tage gebraucht.

zur Handlung & den Charakteren

Zunächst einmal finde die Idee zu dieser rückwärts erzählten Trilogie absolut grandios. Ich habe noch nie eine Reihe in dieser Form gelesen.

Kommissarin Hulda Hermannsdottir ist die tragische Heldin dieser Geschichte. Sie ist eine Einzelgängerin wie sie im Buche steht und pflegt nur wenige soziale Kontakte. Trotz ihrer teilweise sehr verschrobenen Art habe ich sie schnell ins Herz geschlossen.

Ragnar Jonasson verknüpft gekonnt Gegenwart und Vergangenheit. Durch die Rückblenden lernen wir Hulda nicht nur besser kennen, sondern lernen auch ihre Verhaltens- und Denkmuster zu verstehen. Der Autor hat aber nicht nur seiner "einsamsten Kommissarin Islands" die notwendige Tiefe verliehen, sondern auch die Nebencharaktere sehr authentisch dargestellt. Ich gehe davon aus, dass wir in den weiteren Teilen noch einen tieferen und persönlicheren Einblick in Huldas Leben und ihre Gedankenwelt bekommen und darauf freue ich mich jetzt schon. Huldas Leben ist es nämlich für sich allein schon wert gelesen zu werden.

Der Kriminalfall selbst ist jetzt nicht sehr außergewöhnlich, konnte mich aber durch seine geschickten Wendungen voll überzeugen. Besonders gut haben mir die kurzen Kapitel aus den letzten Stunden von Elena gefallen. Und auch wenn ich schon wusste, welches Schicksal Elena ereilt, so habe ich dennoch mit ihr mitgefiebert.

Ich würde das Buch als tollen Pageturner beschreiben, der ohne große Action auskommt und den man dennoch nicht aus der Hand legen kann.

Fazit

Dunkel ist der Auftakt einer ungewöhnlichen Thriller-Trilogie, welche rückwärts erzählt wird. Der isländische Autor Ragnar Jonasson lässt seine einsame Kommissarin Hulda Hermannsdottir ein letztes Mal ermitteln. Dabei tauchen wir neben den laufenden Ermittlungen tief in die Vergangenheit von Hulda ein, wo so manches dunkles Ereignis zu Tage gefördert wird. Der Autor hat gekonnt Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben und präsentiert einen düsteren Thriller, der sehr ruhig ist und ohne Action auskommt.
Das Buch ist ein großartiger Pageturner, der mit schockierenden Schlüsselmomentem glänzt und einem am Ende sprachlos, ja geradezu fassungslos, zurück lässt. Ich kann gar nichts anderes als eine Leseempfehlung aussprechen.

Sabine M


Ein außergewöhnlicher Thriller

Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir steht kurz vor ihrer Pensionierung. An ihrem letzten Arbeitstag darf sie sich einen alten ungelösten Fall aussuchen, um ihn zu bearbeiten. Ein angeblicher Selbstmord erregt ihre Aufmarksamkeit und so kommt der Fall um eine junge Frau wieder ins Rollen.

Ragnar Jónasson hat uns hier einen ungewöhnlichen Thriller vorgelegt, der der Auftakt zu einer dreiteiligen Reihe ist. Ungewöhnlich deshalb, weil dieser erste Teil eigentlich den Abschluss bildet. Der Schriftsteller rollt das Geschehen quasi von hinten auf. Ihm ist trotz dieser Tatsache ein sehr interessantes Buch gelungen, obwohl man das Ende zuerst erfährt. Denn durch seine Schreibweise, die sehr stimmungsvoll die düstere Atmosphäre Islands zum Leben erweckt und durch die unterschiedlichen Perspektiven bringt er sehr viel Spannung in das Buch. Am Ende bleiben auch noch viele unbeantwortete Fragen offen, so dass der Leser sich auch auf die Folgebände freuen kann. Mir gefällt vor allem, dass er sich aktuellen Themen, wie Kindesmissbrauch und Mobbing widmet, ohne zu sensationslüsternd und brutal zu beschreiben. Überhaupt schreitet das Geschehen eher langsam voran und passt gut zu Hulda, die mit 64 Jahren schon mal mit dem ein oder anderen Leiden zu kämpfen hat. Als Ende hätte ich mir etwas positiveres für sie gewünscht, das hat mich etwas schockiert. Jedoch passt es zur dunklen Stimmung des Romans und hätte wahrscheinlich nicht anders sein dürfen

LadyNinily


Innovativer Krimi, der gerne Tabus bricht

Ich habe mich sehr gefreut, mal wieder einen Krimi mit einer etwas betagteren Ermittlerin zu lesen und mir darum erhofft, dass es sich um einen knallharten, erfahrenen alten Hasen handelt, dem die Bösen so rein gar nichts können – aber weit, weit gefehlt. Hulda verhält sich oft wie ein absolut blutiger Anfänger, der an seinem ersten Tag nur alles an Fettnäpfchen mitnimmt, was möglich ist. Man muss ihr allerdings zugutehalten, dass sie absolut nicht abgebrüht und weit davon entfernt ist, so zu sein, wie man es im ersten Augenblick vermutet und dieser Facettenreichtum hat mir persönlich wiederum sehr gut gefallen.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass das Buch entweder ein Einzelteil oder das Ende einer Trilogie darstellt. Dann wäre ich eventuell mit dem Ende zufrieden gewesen, vielleicht hätte es sogar eingeschlagen wie eine Bombe und mich in absolute Verzückung versetzt, da es durchaus ein paar Wendungen in der Geschichte gibt, die man definitiv nicht erwartet. Die Realität ist allerdings leider, dass ich bitter enttäuscht war, mich schon fast um meine Zeit betrogen gefühlt habe. Nach Abschluss des Buches erscheint mir so vieles, mit dem die Handlung gefüllt wurde, einfach nur sinnlos.

Fazit
Ein nordischer Krimi, der seinen Fokus stark auf Persönlichkeit, Entwicklung und Geschichte seiner Protagonistin Hulda legt und den Kriminalteil dafür spürbar in den Hintergrund schiebt. Das Buch ist dabei mit äußerster Vorsicht zu genießen. Wer allerdings nach einem etwas „innovativen“ Krimi sucht, wird hier definitiv fündig. Ob man am Ende allerdings mögen wird, was man hier findet, mag ich nicht zu versprechen.

Petra Sch.


Extrem packender Auftakt der "von-hinten-nach-vorne" Trilogie um Hulda Hermannsdóttir

Kurz zum Inhalt:
Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, die kurz vor der Pension steht und "aufs Abstellgleis abgeschoben" werden soll, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen, darf sich kurz vor ihrer Rente noch einen Cold Case aussuchen, in dem sie ermitteln kann.
Sie weiß auch sofort, welchen Fall sie in Angriff nehmen wird: Jenen der jungen Russin Elena, die um Asyl ansuchte und die vor einem Jahr tot in einer Bucht aufgefunden wurde und deren Tod als Selbstmord abgetan wurde. Doch Hulda glaubt nicht daran und ist entsetzt über die damaligen schlampigen Ermittlungen. Sie deckt immer mehr Geheimnisse auf-doch dabei kommt sie dem Täter gefährlich nahe...


Meine Meinung:
"Dunkel" ist der Auftakt der Trilogie um Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin aus Reykjavík, die kurz vor ihrer Rente steht und davor schon Panik hat, denn die Arbeit war bisher alles in ihrem Leben.
Die Schreibweise ist fesselnd, und der Autor schafft es hervorragend, das dunkle melancholische Island vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen und hat mit Hulda eine Figur geschaffen, mit der man sympathisiert.
Auch fühlt man-gerade als weibliche Leserin-mit Hulda mit, denn es ist leider auch heutzutage oft noch so, dass Frauen-gerade in so männerdominierten Berufen wie der Polizei-diskriminiert werden. Hulda wurde jedes Mal bei Beförderungen übergangen, obwohl sie immer hervorragende Polizeiarbeit geleistet hat; junge männliche Kollegen ziehen an ihr auf der Karriereleiter vorbei. Und sie muss sogar zugunsten eines neuen jungen Kollegen ihren Platz früher als geplant räumen.
Gnädigerweise darf sie sich noch einen letzten Fall-einen Cold Case-aussuchen, in den sie sich verbeißt und für den ihr nur mehr wenig Zeit bleibt. Ihre Hartnäckigkeit wird ihr leider zum Verhängnis.
Auch die Ermittlungsarbeit von Hulda fand ich authentisch, denn es geht im wahren Leben auch immer nur in kleinen Schritten vorwärts. Trotzdem waren ihre Fortschritte spannend zu verfolgen.
Das Ende hat mich dann überrascht-nicht nur, was den Täter betrifft.


Fazit:
Ein extrem fesselnder Auftakt der Trilogie um die isländische Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, deren Geschichte vom Ende zum Anfang erzählt wird. Ich bin schon sehr gespannt auf die beiden Folgebände!