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Rezensionen

Was wir sind
 

HEYNi Katja Wassermann


Was wir sind … Das Porträt einer Generation.

Ein bewegender coming-of-age Roman über Freundschaft, Konkurrenz, Liebe, Sehnsüchte, die Notwendigkeit Entscheidungen zu treffen und die Erwartungen, die Frauen an sich und ihr Leben haben ...

Miro76


3 Frauen - 3 Leben

Hannah, Cate und Lissa sind Mitte dreißig und waren mal ganz dicke Freundinnen. Cate und Hannah haben sich schon in der Schule kennengelernt und als Klassenbeste entwickelten sie eine Freundschaft aus Gemeinsamkeiten und Konkurrenz.

Mit Lisa hat sich Hannah während des Studiums angefreundet und im Anschluss ans Studium haben die drei ein Haus in London bezogen und ihr WG-Leben genossen.

Jetzt mit Mitte 30 versucht Hannah verzweifelt ein Kind zu bekommen, was trotz künstlicher Befruchtung einfach nicht klappen will. Gleichzeitig ist Cate mit ihrer plötzlichen Mutterschaft restlos überfordert und versinkt in einer postnatalen Depression in einer Kleinstadt in Südengland und Lissa zweifelt an ihrer mageren Karriere als Schauspielerin. Sie ist immer noch Single und merkt, wie sie zusehends einsamer wird.

Schlussendlich haben alle drei ziemlich alltägliche Probleme und sind Frauen, wie wir sie aus unserem Umkreis kennen. mir sind die Probleme mit dem unerfüllten Kinderwunsch und mit den Schwierigkeiten der Partnersuche von meinen Freundinnen bekannt und die Alltagsprobleme mit der Mutterschaft kenne ich von mir selbst. Auch wenn es bei mir nicht so ausgeprägt war.

Mir hat es gut gefallen, ein Buch über Frauen meiner Zeit zu lesen, die alle mit ihren Ecken und Kanten und ihren düsteren Geheimnissen völlig normal sind. Wir begleiten sie hier in Rückblenden über ca. 10 Jahre und lachen und leiden mit ihnen. Wir sehen uns selbst in ihnen, oder erkennen unsere Freundinnen wieder.

"Was wir sind" ist ein Buch unserer Zeit. Der Titel könnte nicht treffender sein für diese Frauenroman, der mich bestens unterhalten hat!

skiaddict7


Ruhig und intensiv

„Wir haben für euch gekämpft. Damit ihr alles erreichen könnt. Euch zuliebe haben wir die Welt verändert, und was habt ihr draus gemacht?“

Es ist 2004. Hannah, Lissa und Cate sind 29 und leben in einem Haus in London Fields. Sie genießen ihr Leben, leben in den Tag hinein, denken nicht an später. „(...) Sie haben noch Zeit zu werden, wer sie später einmal sein wollen.“ Es folgt der Sprung zu 2010: die Situation hat sich grundlegend verändert. Hannah ist nun glücklich verheiratet und versucht verzweifelt, ein Kind zu bekommen, doch jeder Zyklus der künstlichen Befruchtung scheitert. Lissa ist deutlich weniger erfolgreich als Schauspielerin als sie sich ausgemalt hatte, spricht regelmäßig bei Castings vor und hält sich mit diversen Jobs über Wasser. Cate ist frisch verheiratet und Mutter eines Säuglings. Sie fühlt sich einsam, unverstanden, ängstlich und überfordert mit der neuen Situation. Auch mit dem Ehemann Sam ist es anders als sie es sich vorgestellt hatte, schließlich kannten sie sich erst relativ kurz. Die drei Freundinnen sind auseinander gewachsen. Sie treffen sich ab und zu, aber nicht jede kann sich auch für die andere freuen. Und jede der drei versucht, mit dem aktuellen Leben klarzukommen, das so ganz anders ist als in der früheren Vorstellung.

Anna Hope gelingt es mit einem ruhigen und deskriptiven Schreibstil, den Leser gut zu unterhalten. Die drei Protagonistinnen sind alle sehr unterschiedlich und auf ihre Weise interessant, so dass man sich als Leser wirklich in jede hineinfühlen kann. Im Buch selbst passiert eher wenig, was mich aber überhaupt nicht störte. Die Probleme sind alltäglich, es geht um das Erwachsen werden, um den Aufbau eines eigenen Lebens. Auch Feminismus bzw. Geschlechterrollen werden angesprochen, jedoch nur beiläufig. Ein ruhiger, aber intensiver Roman, den man auch als „Coming of Age“ Roman für Ende zwanzig/Anfang dreißig-jährige bezeichnen könnte.

Lealein1906


Echt und ausdrucksstark

„Was wir sind“ ist ein interessanter Roman über drei Frauen, die völlig verschiedene Lebenssituationen durchleben, aber durch ihre jahrelange Freundschaft miteinander verbunden sind. Hannah will zusammen mit ihrem Mann unbedingt ein Kind bekommen und versucht es wieder mit künstlicher Befruchtung, Cate ist erst seit Kurzem verheiratet, nachdem sie ihren Mann im Internet kennengelernt und ungeplant schwanger geworden ist. Sie ist mit ihrer Situation überfordert und hat leichte Depressionen. Lissa ist Schauspielerin und Junggesellin und versucht ihrem Leben eine Richtung zu geben.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, auf die Kindheit der Drei, auf die ersten Zusammentreffen, auf wichtige Stationen in ihren Leben. Das bringt der Geschichte noch einmal zusätzliche Pluspunkte. Der Schreibstil war sehr gut zu lesen. Die Abschnitte sind immer mit den Namen überschrieben, sodass man sofort weiß, wer gerade erzählt. Das ist auch wichtig, weil man sich sonst verheddern würde. Aber so ist es perfekt gelöst.
Die drei Charaktere waren in meinen Augen sehr gut entwickelt und lebensecht. Man konnte sich in jede ziemlich gut reinversetzen, auch wenn sie so unterschiedlich sind und völlig verschiedene Charaktere sind. Deswegen kommt man auch von Anfang an gut in die Geschichte hinein und bleibt bis zum Ende dabei.
Ich gebe dem Buch vier Punkte, weil es mir richtig gut gefallen hat, drei spannende Lebenssituationen echt und ausdrucksstark erzählt und gut geschrieben ist. Nur etwas ganz Besonderes hat mir noch gefehlt, um sich die volle Punktzahl abzuholen. Trotzdem gibt es natürlich eine klare Leseempfehlung für die gelungene Geschichte.

book_love


Glücklich sein

Glücklich sein


Hannah, Cate und Lissa kennen sich aus dem Studium und sind die Protagonistinnen dieses Romans. Mit Mitte dreißig stehen die Drei an ganz unterschiedlichen Punkten. Hannah liebt ihr Leben und das Leben mit Nathan, doch alles scheint wertlos ohne ein Kind. Cate ist nach der Geburt ihres Sohnes nach Canterbury gezogen und hat das Gefühl, sich mehr und mehr selbst zu verlieren. Und Lissa steht nach einer schwierigen Beziehung auf der Schwelle zu ihrem Traum.

Fazit: Die Geschichten der drei Frauen wirken beim Lesen sehr bedrückend, da niemand in seiner Situation glücklich ist. Man liest darüber, wie die drei verzweifelt versuchen etwas zu ändern, was zunächst nicht zielführend ist. Das Ende hat mir persönlich gar nicht gefallen, da es unwirklich scheint und nicht zum Buch passt - es ist einfach eine zu plötzliche Wende in der Geschichte.
Das Buch hat mich aber gut unterhalten - sehr spannend geschrieben mit interessanten Geschichten. Definitiv ein Buch, welches auch zum Nachdenken anregt.


Castilleja


Freundinnen

Im Jahr 2004 wohnen Cate, Hannah und Rissa in einer Wohngemeinschaft in einem alten viktorianischen Haus in London. Alle drei studieren und genießen das Leben in der pulsierenden Metropole. Zehn Jahre später sind die Frauen alle Mitte 30 und haben sich auseinander gelebt und stehen auf ganz unterschiedlichen Lebenswegen. Während Cate Mutter geworden ist und sich allein gelassen fühlt, sowohl von ihrem Mann als auch von ihren Freundinnen und auch noch mit ihrer nicht ganz einfachen Schwiegermutter zu kämpfen hat, hätte ihre Freundin Hannah gerne Kinder. Dafür ist sie beruflich erfolgreich und führt eine tolle Beziehung mit Nathan. Die dritte im Bunde, Lissa, träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Wechselnde Perspektiven, sowohl chronologische als auch personelle machen das Buch aus. Ein guter Schreibstil und ein gutes Porträt unserer Zeit. Eine Geschichte über Freundschaft und darüber, was das Leben so an Überraschungen bereit hält.

Barbara Kumpitsch


Was wir sind

Drei Freundinnen wohnen nach dem Studium in einem Haus, welches in London noch leistbar ist. Clare, Hannah und Lissa befinden sich Mitte dreißig an einem Scheideweg: Hannah will unbedingt ein Baby, Clare hat ein Baby aber ist mit allem überfordert und Lissas Schauspielkarriere will nicht wirklich in die Gänge kommen. Schön sind die Rückblenden in ihre Jugend, in ihr Studentenleben und wir lernen auch die Männer kennen, die ihnen etwas bedeuten. Die Freundschaft ist ihnen wichtig, und trotzdem kennen sie sich nicht wirklich und neiden sich gegenseitig den Erfolg. Mich hat dieser Roman an Laura Karaseks Roman "Drei Wünsche" erinnert (der ja unglaublich gut ist), doch Anna Hope schreibt noch eine Spur besser und mit mehr Tiefgang. In seiner Komplexität ist dieser Roman ein kleines Wunder!

Brigitte Thaler


Was wir sind

Der Roman handelt von drei Frauen, Mitte Dreißig, engste Freundinnen seit ihrer Jugend: Hannah ist mit Jonathan verheiratet und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind und richtet ihr ganzes Leben danach aus, bis ihre Ehe zu scheitern droht. Cate ist nach der Geburt ihres Sohnes zur Familie ihres Mannes außerhalb von London gezogen. Dort erfährt sie, wie schwierig und einsam der Alltag als Mutter sein kann. Und dann ist da noch Lissa, die sich mit Modeljobs über Wasser hält und auf ihren Durchbruch als Schauspielerin hofft. Wir erfahren in Rückblenden vom Leben dieser drei so unterschiedlichen Frauen und den Beginn ihrer Freundschaft und Beziehungen. Vor allem aber leben und fühlen wir mit ihnen mit in ihren Rollen als Ehefrau, Mutter, Geliebte, so hautnah und echt – als könnten es unsere Freundinnen sein. Ein sehr beeindruckender, emotinaler und einfach großartiger Roman!

begine


Freundinnen mit Ecken und Kanten


Die Autorin Anna Hope erzählt in ihrem
Roman „Was wir sind“ von 3 Frauen, die Mitte 30 sind, Hannah, Cate und Lissa.

Seit der Studentenzeit sind sie Freundinnen.
Jahre später haben sich ihre Perspektiven verändert. Die Drei erzählen abwechselnd diese Geschichte aus ihrer Sicht. Hannah versucht verzweifelt schwanger zu werden. Cate hat einen kleinen Sohn, den sie liebt, aber der all ihre Kraft kostet. Lissa ist Schauspielerin, die erst spät merkt, das ihre Mutter sie doch liebt.
Es ist ein Roman über Liebe, Vertrauensbrüche und Verzeihen.

Die Autorin schreibt gekonnt , spritzig unterhaltend und einfühlsam.
Es ist ein Roman der mich fesseln konnte. Deshalb möchte ich ihn gerne empfehlen.


Petris


Freundinnen fürs Leben

Drei Frauen, zwei von ihnen kennen sich aus der Schule, die dritte ist eine Studienkollegin einer der beiden. Hannah, Lissa und Cate. Mit Mitte 20 ziehen sie zusammen in eine Haus-WG in London. Das Leben steht ihnen offen, so viele Möglichkeiten, so viel Freiheit, so viele Karrieren, die Freundschaft ist eng und sie glauben, dass sich das nie ändern wird.
„Sie haben noch Zeit zu werden, wer sie später einmal sein wollen.“ S. 13

10 Jahre später sind die drei Frauen in ihren Mittdreißigern. Die Welt sieht plötzlich ganz anders aus. Cate hat einen Mann kennengelernt, ist schnell schwanger geworden, hat geheiratet und sitzt jetzt in einem Haus in Canterbury, das die Schwiegereltern gekauft haben. Mit dem Baby ist sie überfordert, sie ist einsam, depressiv, ihr Mann arbeitet viel, bemüht sich sie zu verstehen, doch stößt an seine Grenzen. Lissas Schauspielkarriere ist nicht verlaufen, wie sie wollte. Sie hält sich mit Gelegenheitsjobs und Werbespots über Wasser. Hannah hat die Liebe ihres Lebens geheiratet, doch es will nicht klappen mit einem Kind. Nach einer dritten IVF will ihr Mann keine weiter mehr. Sie scheinen alleine mit ihren Schwierigkeiten zu kämpfen, ihre Freundinnen sind mit sich selbst beschäftigt und haben ganz andere Probleme.
Hatten sie sich so ihr Leben vorgestellt? Hatten sie etwas verpasst? Was war mit ihrer Freundschaft passiert? Und dann passiert etwas, was das Dreiergespann beinahe völlig auseinander brechen lässt.

Erzählt wird die Geschichte der drei Freundinnen abwechselnd in Rückblicken, in die Zeit ihrer Haus-WG und etwas danach und in Episoden aus ihrem aktuellen Leben. Es kommen immer alle drei zu Wort, wir verfolgen parallel ihr Leben und ihre Gedanken. Am Ende gibt es dann einen kleinen Ausblick in die Zukunft mit einem Sprung in ihre beginnenden Vierziger.
„Sie sind dankbar für das, was sie haben, weil sie wissen, dass Alter und Krankheit gar nicht mehr so fern sind. (…) Sie haben es bei anderen gesehen, sie haben es verstanden und sind demütig geworden.“ S. 359

Ich fand den Roman großartig, die Abschnitte hatten genau die richtige Länge, die Zeitsprünge erzeugten Spannung und ich mochte die Sprache. Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet, Hope versucht sie nicht sympathischer zu machen als sie sind, sie haben ihre Ecken und Kanten, ihre Fehler und ihre dunklen Seiten. Natürlich ist dieser Roman ein Roman meiner Generation, ich bin in etwa gleich alt wie die drei Freundinnen, habe mich in ganz vielen Dingen wiedergefunden, sogar ungefähr zur selben Zeit wie die Frauen hier in London gelebt. Am Camden Market war ich oft, ich liebte das London der 90er! Aber auch dieses Gefühl, dass man alles vor sich hat und plötzlich feststellt, dass die Zeit vergangen ist und man nicht sicher ist, ob man nicht etwas verpasst hat und falsch abgebogen ist, ist mir vertraut.

Ein wunderschöner Roman übers Erwachsenwerden, über Freundschaft und über verschiedene Lebensentwürfe von Frauen, sehr menschlich, sehr authentisch und unglaublich schön zu lesen. Ich bin begeistert.